FHWN testet Equipment am MedAustron


06. Feb. 2023

Im Rahmen eines FFG-geförderten Projekts untersucht eine Forschungsgruppe der FHWN Weltraumkomponenten am MedAustron.

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Elektronik ist für unser aller Leben unverzichtbar geworden - auch weit über unseren Köpfen: Satelliten ermöglichen Telefon- oder Fernsehempfang, Navigationssysteme wie GPS aber auch Erdbeobachtung, die nicht nur fürs Wetter, sondern auch in Sachen Umwelt essentiell sind.

Eine der größten Herausforderungen für Satelliten sind dabei die unwirtlichen Bedingungen im Weltraum, trotz derer alle Komponenten höchst zuverlässig funktionieren müssen. Neben dem vorherrschenden Hochvakuum und extremen Temperaturschwankungen betrifft dies vor allem die hohe Strahlenbelastung, die größtenteils durch geladene Elementarteilchen wie Protonen verursacht wird. Dadurch hervorgerufene Effekte lassen sich mit hochkomplexen Teilchenbeschleunigern reproduzieren und untersuchen. Aus diesem Grund werden seit Anfang des Jahres im Zuge eines FFG-geförderten Projekts Weltraumkomponenten am MedAustron bestrahlt und studiert.

„Im Fokus liegen insbesondere Single Event Effects (SEEs), ein Begriff, der die Änderung der Einstellungen kleinster elektronischer Strukturen durch Bestrahlung beschreibt. So kann beispielsweise ein Transistor durch die induzierte Ladung entweder ein- oder ausgeschalten werden, wodurch ein Bit zu einer 0 oder 1 wird und sich die gesamte Programmierung des Bauteils ändert. Da elektronische Systeme immer komplexer werden und mehrere Millionen solcher Strukturen enthalten, muss das Verhalten des gesamten Chips, bspw. eines Micro Controllern durch experimentelle Tests untersucht werden“, erklärt Projektleiter Wolfgang Treberspurg den Untersuchungsvorgang.

Es sind die ersten Studien in diesem Fachbereich am MedAustron, das sonst vorwiegend zur Erforschung der Ionentherapie von Tumorerkrankungen genutzt wird.

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