Leoni in Ö1 zu Lohnverhandlungen


23. Sept. 2022

Thomas Leoni, Leiter der Fakultät Wirtschaft an der FHWN, zur Metaller-Lohnrunde

DSC01838

Die Metaller-Lohnrunde findet heuer in stürmischen Zeiten, vor dem Hintergrund von Krieg, Rezessionsangst und hoher Teuerung statt. Das Ö1 Wirtschaftsmagazin „Saldo“ berichtete und ließ dabei auch Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft zu Wort kommen. Darunter auch Thomas Leoni, Leiter der Fakultät Wirtschaft an der FHWN.

Der FHWN-Experte erörterte die Gründe, weshalb die Metallindustrie bei den Lohnverhandlungen im Herbst den Anfang macht und für die anderen Branchen Signalwirkung hat. Das habe einerseits mit der Organisationsstärke der Gewerkschaften in den Industriebranchen zu tun, andererseits mit der Notwendigkeit sicherzustellen, dass die Lohnerhöhungen insgesamt nicht die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der exportorientieren Industrie gefährden.

Heuer wird bei den Metallern ein Plus von 10,6 Prozent angestrebt – und damit die höchste Lohnforderung in der Metallindustrie seit 30 Jahren. Natürlich wollen die Arbeitgeber den Forderungen der in der Metallindustrie Beschäftigten nicht nachgeben und verweisen auf schlechte Wirtschaftsaussichten. In der Sendung gab Leoni seine persönliche Einschätzung ab und meinte: „Wenn man sich die Vergangenheit anschaut, dann sieht man ganz klar, dass diese anfänglichen Forderungen nur der Start eines Verhandlungsprozesses sind“. Wie leicht oder schwer sich heuer ein Kompromiss erzielen lässt, ist unklar.

„Grundsätzlich spielt der realisierte Inflationswert bei den Lohnverhandlungen die zentrale Rolle. Auch der Ausblick ist relevant, gerade in der derzeitigen Situation sollte man aber vermeiden, zu hohe Inflationswerte als fixen Bestandteil in unseren Erwartungen einzubauen“, erklärt Leoni. Der FHWN-Experte ist sich aber sicher: „Die 6,3 Prozent der Referenz-Inflation sind ein Mindestmaß unter das die Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerseite nicht gehen wird. Es wird zu erwarten sein, dass dieser Wert überschritten wird“.

Die Sendung gibt es hier zum Nachhören


< Alle News