Nachhaltiges Alltagsleben


21. Feb. 2023

Veröffentlichung einer Untersuchung von Michael Deflorian über die Beweggründe hinter nachhaltigen Konsuminitiativen.

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Michael Deflorian hat die Beweggründe hinter nachhaltigen Konsuminitiativen untersucht und seine Ergebnisse in der Zeitschrift „Environmental Politics“ veröffentlicht.

Warum beteiligen sich Österreicher:innen an gemeinschaftlichen Projekten des nachhaltigen Konsums? Diese Frage verfolgt Michael Deflorian in einem Beitrag, der in der renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift „Environmental Politics“ veröffentlicht wurde. Der Artikel trägt den Titel „Crowdsourcing infrastructures of green everyday life: how sustainable sharing, swapping and gardening initiatives in Vienna tackle the lack of transformative agency in eco-politics” und ist im Open Access erschienen.

Im Rahmen seiner Forschung hat Deflorian drei Wiener Initiativen mittels teilnehmender Beobachtung und qualitativen Interviews untersucht: den Gemeinschaftsgarten Donaukanal, den Leihladen Leila und die Kleidertauschgruppe Leiberlroulette. Seine Analyse zeigte, dass die meisten Beteiligten auf mangelnde Umweltmaßnahmen von Seiten der Politik reagieren, aber auch aus der Rolle als vereinzelte Konsument:innen ausbrechen wollen. Zudem genießen viele Beteiligte die niederschwellige Organisationsform der Initiativen, wodurch eine Vielzahl an Menschen Grundbedürfnisse wie Essen, Kleidung oder andere alltägliche Produkte auf eine ökologische sowie gemeinschaftliche Weise konsumieren können.

Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass die Kernteams der Initiativen durch die viele Organisations- und Koordinierungsarbeit an die Grenzen ihrer Zeit- und Energieressourcen gelangen. Laut Deflorian kommt der Stadt Wien vor diesem Hintergrund eine besondere Rolle zu: sie fördert einige Gemeinschaftsprojekte des nachhaltigen Konsums, bleibt in der eigenen Bereitstellung von solchen Infrastrukturen, die ein grünes Alltagsleben ermöglichen, aber zurückhaltend. Hier gäbe es viel Potenzial, die Innovationen von Bürger:innngruppen aufzugreifen und letztere gleichzeitig zu entlasten, indem ein flächendeckendes Angebot von städtischen Gärten, Tausch- und Leihbörsen, aber auch Fahrradstreifen oder ökologischen Gemeindebauten zur Verfügung gestellt wird.


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