FOTEC gegen Weltraumschrott


22. März 2024

Die FHWN Forschungstochter FOTEC setzt sich gemeinsam mit einem Schweizer StartUp für die Bekämpfung von Weltraumschrott ein.

Bekämpfung von Weltraumschrott

Wichtiger Schritt zur Verringerung von Weltraumschrott

Weltraumschrott, ist ein immer größer werdendes Problem für die Sicherheit von Satelliten und die Durchführbarkeit von Raumfahrtmissionen,. Doch aufgrund von innovativen Lösungen könnte dieser bald deutlich verringert werden. Die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH, das Forschungsunternehmen der Fachhochschule Wiener Neustadt, spielt eine wichtige Rolle in einem besonderen Projekt zur Beseitigung von Weltraumschrott. In Zusammenarbeit mit dem Schweizer StartUp ClearSpace, möchte FOTEC die zunehmende Gefahr durch Trümmer im Orbit angehen und bekämpfen.

Weltraumexpertinnen und -experten schlagen Alarm wegen des Risikos eines Totalausfalls aller Satelliten, ausgelöst durch eine Kettenreaktion bekannt als der Kessler-Effekt. Die Kollision von Weltraumschrott mit Satelliten erzeugt neuen Weltraumschrott, was wiederum den Betrieb von Satelliten und damit lebenswichtige Dienste wie Internet, Fernsehen, Telefonie und Navigationssysteme gefährden kann. Deshalb hat die Europäische Weltraumorganisation ESA einen Wettbewerb für kreative Lösungen zur Beseitigung dieses Schrotts ausgeschrieben.

Eine Gruppe Schweizer Professoren der EPFL in Lausanne schlug vor, einen eigenen Satelliten mit Greifarmen zu bauen, um den Weltraumschrott einzufangen und Richtung Erde zu beschleunigen. Zur Umsetzung dieser revolutionären Idee wurde das StartUp ClearSpace gegründet, das mit Unterstützung der ESA und einem Team von rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern daran arbeitet, den Satelliten zu realisieren. Besonders wichtig sind die langen, beweglichen Greifarme des Bergungssatelliten, deren Funktionstüchtigkeit unter extremen Bedingungen im Weltraum gewährleistet sein muss. Hier kommt das Know-how der FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH ins Spiel.

Mit ihrer langjährigen Erfahrung in Raumfahrttechnologien hat sich das Forschungsunternehmen der FHWN als unverzichtbarer Partner für die Realisierung dieses Projekts erwiesen. Die größte Challenge bestand darin, die extremen Temperaturschwankungen des Weltraums in einer Vakuumkammer auf der Erde zu simulieren. Die FOTEC hat es daher geschafft, erfolgreich eine solche Testumgebung herzustellen, in der die Greifarme unter realistischen Bedingungen getestet werden konnten.

„In einer unserer begehbaren Vakuumkammern, die wirklich groß ist – ganze 14 Kubikmeter – haben wir in kürzester Zeit eine präzise steuerbare Kühlanlage und Heizung installiert, die Temperaturen von minus 150 Grad bis plus 150 Grad Celsius erreichen kann. Das ClearSpace-Team brachte den Greifarm zu uns, und nach einem Tag des Aufbaus unterzogen wir ihn vier Wochen lang einem intensiven Temperaturwechseltest, von kalt zu warm und wieder zurück“, erklärt Werner Engel, Projektleiter der FOTEC.

Die vollständige Presseaussendung gibt es hier zu lesen.


Bekämpfung von Weltraumschrott
Eine Red Bull Dose gekühlt bei Minus 190 Grad Celsius mittels Flüssigstickstoff | © FHWN


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