Stimmen der Opfer - Berichterstattung jenseits des Täter-Narrativs
Diskussionsveranstaltung am City Campus Wiener Neustadt in Kooperation mit dem Land Niederösterreich und dem Österreichischen Presserat
Am 10. Dezember fand in Kooperation mit dem Land NÖ und dem Österreichischen Presserat die Veranstaltung "Im Fokus - die Stimmen der Opfer: Berichterstattung jenseits des Täter-Narrativs" am City Campus der Fachhochschule Wiener Neustadt statt. Gerade am Internationalen Tag der Menschenrechte ist es essenziell, die Rolle der Medien in der Berichterstattung über häusliche Gewalt kritisch zu reflektieren. Moderiert wurde die Veranstaltung professionell durch Nina Kraft.
Nach der Eröffnung durch Alexander Warzilek (Österreichischer Presserat) und Martin Pittner (Leiter des Bachelorstudiengangs Journalismus & Unternehmenskommunikation) erfolgten Impuls-Vorträge durch:
➖ Elisabeth Cinatl, Sprecherin der Frauen- und Mädchenberatungsstellen zu "Anforderungen an die mediale Berichterstattung aus der Sicht des Opferschutzes – Fokus Gewalt an Frauen"
➖ Hedwig Wölfl, Geschäftsführerin "die möwe" zu „Anforderungen an die mediale Berichterstattung aus der Sicht des Kinderschutzes“
In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde dann mit Elisabeth Cinatl (Verein Wendepunkt), Hedwig Wölfl (die möwe), Sandra Walder (APA), Alexandra Halouska (Kronen Zeitung), Alexander Warzilek (Presserat) und Martin Pittner (FHWN) diskutiert, wie mediale Berichterstattung im Auftrag der Opfer - im Zwiespalt zwischen Ethik und Nachrichtenwert – gelingen kann und was wir aus Sicht der Gesellschaft in den Medien über dieses Thema erfahren wollen/sollen.
Die anwesenden Studierenden des Bachelorstudiengangs „Journalismus & Unternehmenskommunikation“ stellten bspw. die wichtige Frage zur optimalen Interviewführung mit Opfern und hinterfragten eine ggf. „ge-framte“ mediale Darstellung aus Sicht der Täter. Diese Frage wurde auch von Alexander Grohs, Leiter des Vereins NEUSTART NÖ und Burgenland, aufgegriffen und betonte die Möglichkeiten in der journalistischen Arbeit, um präventiv auf Täter einzuwirken.
Alexander Warzilek führte an, dass sich der Presserat dafür einsetzt, dass journalistische Standards eingehalten werden. Studierende müssen in ihrer Verantwortung als zukünftige Journalist/innen somit möglichst frühzeitig lernen, wie sie über sensible Themen berichten können. Unabhängiger Journalismus soll informieren und einordnen – und gleichzeitig vermeiden, dass durch unbedachte Darstellung Opfer erneut traumatisiert oder Nachahmungstäter motiviert werden.
< Alle News